Dienstag, 08.05.2007 | heimat brixen/bressanone/persenon

Brixner 0507
Weiter zum Leitbild

Im vergangenen Jahr schlugen wir vor, dass die Brixner Bürger in den Meinungsbil-dungsprozess zum Leitbild Brixen einbezogen werden sollten um dieses auf eine breite Basis der Zustimmung zu stellen. Die Bürger sollten dabei informiert und an der Diskussion beteiligt werden. Dadurch könne die Stadtregierung transparent handeln und alle Mitbürger in die Verantwortung einbinden, die ein gemeinsames Handeln nach den Grundsätzen des Leitbildes in den nächsten Jahren ermöglicht. Bürgermeister und Stadtrat sind dankenswerterweise diesem Vorschlag gefolgt. Der Ablauf wurde durch eine Arbeitsgruppe vorbereitet, welche das Verfahren strukturierte, Umfragen durchführte und die Arbeit der Fokusgruppen leitete. Nach einer Auftaktveranstaltung im März arbeiteten die Fokusgruppen. Die Ergebnisse wurden in einem Bürgerforum am 4./5.Mai zur Diskussion gestellt.

Wer eine breite Beteiligung der an der Entwicklung ihrer Stadt interessierten Bürger erwartet hatte, sah sich enttäuscht. An beiden Tagen waren die Mitglieder der Fokusgruppen mit etwa Zweidritteln eindeutig in der Mehrheit. Manche Fokusgruppenmitglieder trafen auf keinerlei Beteiligung an den von Ihnen vorgestellten Themen. Aber auch inhaltlich waren die Diskussionsbeiträge enttäuschend. Die Vorschläge zum Leitbild glichen eher einer detaillierten Wunschliste als grundsätzlichen Überlegungen. Woran lag das? Zunächst einmal daran, dass das Wissen um den Sinn eines Leitbildes bei den meisten nicht vorhanden war. Da hätte eine aufklärende Einführungsveranstaltung gut getan. Weiterhin fehlte es an statistischen Grundlagen. Nur ein Beispiel: wer etwa ein künftiges quantitatives Wachstum als Leitbild will, der muss einfach wissen, ob die Infrastrukturen der Stadt dafür ausreichen. Ohne solche Daten verlief auch die Diskussion in den Fokusgruppen weitgehend unverbindlich.

Noch einmal zurück zur Bürgerbeteiligung: Natürlich kommt es nicht auf die Quantität sondern auf die Qualität der Beiträge an – aber etwas mehr Engagement für die eigene Stadt hätte man erwarten können. Übrigens auch von manchen Stadtpolitikern, die sonst gerne die Beteiligung der Öffentlichkeit einfordern. Da ging Bürgermeister Pürgstaller mit gutem Beispiel voran: an beiden Tagen war er ein ständiger anwesender guter Zuhörer.

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Andreas Gottlieb Hempel
Prof. Dipl.-Ing. Architekt & Publizist
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