Montag, 22.10.2007 | Haushalt und Feinstaub

Anlässlich der öffentlichen Sitzung des Bezirksrates der Bezirksgemeinschaft Eisack-tal kamen zwei wichtige Themen zur Sprache: der Haushalt und der Feinstaub - bei-de mit zufriedenstellenden Ergebnissen.

Aufgrund von Mehreinnahmen und Fondumbuchungen in Höhe von ca. 1 Mio. Euro musste der Haushalt verändert werden um ausgeglichen zu sein. Es war die fünfte Änderung in diesem Jahr an einem außerordentlich positiven Haushalt, die demzu-folge von den Ratsmitgliedern angenommen wurde.

Präsident Dr. Arthur Scheidle berichtete dann über den Stand der Arbeiten an der neuen Deponie Sachsenklemme, die voraussichtlich im Dezember bereits teilweise beliefert werden kann. Was den Brennerbasistunnel betrifft, so können die Informati-onsstellen für die Bevölkerung in der Franzensfeste und in Mauls demnächst eröffnet werden. Die Bahnhofsrenovierungen Waidbruck, Klausen und Brixen sind in vollem Gang. Mit Michl Laimer, Landesrat für Umwelt, wird ein Gespräch zu Lärmschutz-maßnahmen entlang der Bahnstrecke im Eisacktal geführt werden denn die Lärm-emissionen besonders durch nachts verkehrende Güterzüge sind so für die Anwoh-ner völlig unerträglich. Die Finanzierung sollte das Land und vor allem der Verursa-cher, die FS Staatsbahnen, übernehmen. Mit Landeshauptmann Luis Durnwalder wird über die Beteiligung an den ca. 130 000 Euro für die noch ausstehenden Teilstücke des Fahrradweges im Eisacktal gesprochen. Das Problem der Altersheim-strukturen, von denen künftig zwei weitere benötigt werden, wird mit Landesrat Theimer diskutiert, der bisher nur ein Altersheim zugesagt hat.

Vizepräsident Georg Mayr ergänzte diesen Bericht mit dem Hinweis, dass der von der Bezirksgemeinschaft mitgetragene City-Bus in Brixen ein unerwartet großer Er-folg sei: 600 000 Fahrgäste im Jahre 2006 und bereits 700 000 Fahrgäste im Jahr 2007 seien Zahlen, die zeigen, dass die City-Bus Linien in Brixen mehr Fahrgäste als alle anderen Linien im Lande befördern. Leider seien die geplanten Verbindungen in die Fraktionen noch nicht gelöst. Die Grundversorgung mit öffentlichen Verkehrsver-bindungen sei Landesangelegenheit – aber das Land möchte bei der Umstellung auf Citybuslinien die Gemeinden mit 25% an den Kosten beteiligen. Über die Höhe die-ses Anteils werde derzeit noch verhandelt.

Anschließend informierte Luigi Minach, Chef der Landesumweltagentur, die Bezirks-räte über die Situation der Feinstaubbelastung in Südtirol. Zwar hätte der vergange-ne milde Winter für geringere Feinstaubwerte gesorgt, weil dann die Inversions-schicht höher liegt und sich der Feinstaub so weiträumiger verteilen kann, aber der milde Winter habe auch in anderen italienischen Städten geherrscht wo die Fein-staubwerte nicht gesunken sind. In Südtirol haben dagegen zahlreiche Maßnahmen wie Fahrverbote, umweltfreundliche Busse, Hinweise zur Hausbrandfeuerung mit Holz, „autofrei zur Schule“ usw. bei der Bevölkerung viel Verständnis für das Problem geschaffen und durch entsprechendes Verhalten zu Verbesserungen geführt. Wäh-rend z.B. in Verona an 110 Tagen die zulässigen Feinstaubwerte überschritten wor-den seien, war es in Bozen nur an 7 Tagen der Fall – im Jahr davor waren es noch 29 Tage, also ein deutlicher Rückgang. Südtirol steht damit in Italien an beispielge-bender vorderster Stelle und sei ein Modell für Europa. Es gäbe aber noch genug zu tun, meinte Minach, denn die Vorschläge der Umweltagentur zum Fahrverbot um-weltbelastender Lkws auf der Brennerautobahn seien von der Landesregierung bis-her nicht aufgenommen worden weil sich vor allem das Trentino dagegen sperre. Nicht der Warentransport auf der Brennerautobahn solle behindert werden sondern die Fahrten umweltschädlicher Fahrzeuge. Wie sehr die Feinstaubbelastung von der Autobahn ausgeht beweisen die Messungen in Schrambach, wo an sechs Tagen des vergangenen Jahres die Feinstaubwerte überschritten wurden während dies in Bri-xen nur an einem Tag der Fall war. Zudem stelle die Heizung mit Holz in vielen Haushalten ein gravierendes Problem dar, dem man nur sehr schwer über Einzelfälle zuleibe rücken könnte. Ein generelles Verbot offener Feuerstellen wie seinerzeit in London, was zur Auflösung des berühmten Londoner Nebels führte, sei in Südtirol derzeit nicht durchsetzbar. Es gibt also noch genügend zu tun, denn der Feinstaub, obwohl meist nicht toxisch, stelle doch eine große Gefährdung für die Atemwege dar von der vor allem Kinder betroffen sind.

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Andreas Gottlieb Hempel
Prof. Dipl.-Ing. Architekt & Publizist
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