Montag, 17.12.2007 | Aufbruch aus der Energie-Steinzeit

Dolomiten Baukultur 12/2007
Zum Energy Forum 3.-4. Dezember 2007, Brixen Südtirol

So nannte ein Referent auf dem Energy Forum das Solare Bauen heute, das mit ei-ner unerschöpflichen Ressource zukunftsfähig ist – und das waren vor der Promi-nenz der Solarindustrie die sich am 3. und 4. Dezember im Brixner Forum versam-melte. Wieder war Brixen für zwei Tage Südtirols Hauptstadt alternativer Energien.

Noch arbeitet Brixen an seinem Leitbild. Kultur, Kirchenmusik, Architekturgeschichte werden sicherlich dazugehören. Aber immer mehr zeigt sich, dass Brixen auf bestem Weg ist ein Modell für umweltgerechte Entwicklung in Südtirol zu werden. Fernhei-zung, Fußgängerzone, Citybus, Radweg- und Wanderwegenetz, modernste Abwas-ser- und Wasserversorgung und die Bemühungen, die Emissionen des Verkehrs zu verringern (Westumfahrung im Tunnel) sind bereits eine solide Basis dafür. Nun hatte sich das renommierte Economic Forum Ltd. (London-München-Bozen) bereits zum zweiten Mal Brixen als Ort für das jährlich stattfindende zweitägige Energy-Forum ausgewählt.
Bürgermeister Albert Pürgstaller setzte sich mit einer eindrücklichen Grundsatzrede gleich zur Eröffnung der Konferenz an die Spitze derer, die in der Nutzung der Son-nenenergie für die Versorgung der Bauten die Zukunft sehen. Er brachte das auch als Präsident des Südtiroler Wohnbauinstitutes zu Ausdruck.
In 8 Arbeitsbereichen von „Markt und Perspektiven des Solaren Bauens“ über „Ge-bäudeintegrierte Photovoltaik“ bis hin zu „Heizen und Kühlen mit Sonnenenergie“ sprachen 23 Referenten über das Thema. In einer Podiumsdiskussion kamen auch die etwa 200 Teilnehmer zu Wort.
Gas, Öl und Kohle gehen zur Neige und verursachen zudem schädliche Emissionen. Die Technik für Solararchitektur und Solares Bauen ist längst aus den Kinderschuhen hinaus und imstande zu vernünftigen Kosten energetische Alternativen zu bieten. Deutschland und Japan sind derzeit führend in der Anwendung. In Deutschland hat sich die Zahl der Anlagen seit 2006 aufgrund politischer Maßnahmen um 50% auf rund 1 Mio. erhöht. Italien liegt dagegen weit zurück ist aber auf dem Weg mit staatli-cher Förderung die Nutzung dieser Energieformen wirtschaftlicher zu gestalten. Wa-ren Bauherren und Architekten noch vor einigen Jahren in Schwierigkeiten gute Pro-dukte zu finden so ist jetzt die Industrie voll eingestiegen. Neue hochinteressante Produktionsbereiche mit sich schnell ausweitendem Markt eröffnen sich und bieten viele Arbeitsplätze im High-Tech Bereich. Marktführer sind hier die Japaner gefolgt von den Deutschen. In rasanter Aufholjagd positionieren sich bereits die Chinesen mit eigenen innovativen Produkten für einen riesigen Markt der Zukunft, der auch architektonisch interessante Systemlösungen anbietet. Brixens Politik setzt jedenfalls auf das richtige Pferd – auch was künftige Arbeitsplätze betrifft.

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Andreas Gottlieb Hempel



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Andreas Gottlieb Hempel
Prof. Dipl.-Ing. Architekt & Publizist
Otto von Guggenberg Str. 46   I-39042 Brixen (BZ)   Italien
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