Donnerstag, 06.12.2007 | Bahnkomfort

02 Brixner 12/2007
Über den Brixner Bahnhof haben wir wiederholt berichtet. Einiges ist in der Zwi-schenzeit dort geschehen – ob es allerdings immer dem Komfort der Reisenden dient ist wird hier nachgefragt.

Parken und Müssen. Wer kennt ihn nicht den Druck der Blase wenn die Tiefgarage erreicht ist? Fast nie gibt es dort das nötige Örtchen für die Notdurft und frei nach Schiller erreicht man den Hof mit Müh und Not. Der Parkplatz am Bahnhof Brixen liegt dem stillen Örtchen entgegengesetzt.. Da heißt es spurten! Zunächst zum Fahr-kartenschalter und von einem Bein auf das andere treten bis man in der Warte-schlange endlich dran ist. Die freundliche Dame füllt hinter der Scheibe ein blaues Ticket aus, das eher einem Flugschein als einem Parkschein ähnelt, 2,30 €. Oha, fast viermal so viel wie die Fahrt nach Bozen auf Seniorenabo, 0,71 € (normal 3,80 €)! Dann aber los! Spurt zurück zum Parkplatz, den Flugschein sichtbar aufs Armatu-renbrett legen, abschließen, Spurt zurück zur (Gottseidank!) wieder eröffneten Bar. Schnell einen Espresso, der passt gerade noch in die Blase und verschafft ein An-recht auf den Kloschlüssel. Dort hat man Muße zum Nachdenken: Warum hängt hier kein Papier? Seife? Handtuch? Am besten man hat alles dabei und das Bild vor Au-gen wie der Bahnhof Brixen vor 140 Jahren bei seiner Eröffnung aussah: ein frei zu-gängliches und frei stehendes Häusl für H+D, gewartet vom Bahnhofswärter und si-cherlich für die damals anspruchsvollen Reisenden – meist höherstehende Herr-schaften - tipptopp gepflegt. Trinkgeld für den wartenden Wärter. Und noch eine An-regung für uns heute: Wer erklärt der FS oder der RFI oder dem Direktor Roger Hopfinger in Bozen einmal, dass es preiswerte Parksysteme gibt, wo man ein Parkti-cket vor der Schranke zieht, die daraufhin  automatisch öffnet und wo man vor der Ausfahrt an einem Automaten zahlt? Vielleicht kann man diesem verantwortlichen Herrn auch etwas über gepflegte WC-Systme erzählen, bei der sich nach Münzein-wurf der Zugang öffnet ohne dass man dabei einen Espresso trinken muss? Wir vermitteln gerne die Anschrift der dafür zuständigen Abteilungen bei der ÖBB oder DB, die dazu sicherlich gerne beraten oder ausgediente Anlagen zum Vorzugspreis überlassen.
Ach ja – fast vergessen! – um alles das zu schaffen was einen vor der Abreise so bedrängt sollte man genügend Zeit mitbringen. Etwa die doppelte Reisezeit wird wohl ausreichen.

Andreas Gottlieb Hempel

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Andreas Gottlieb Hempel
Prof. Dipl.-Ing. Architekt & Publizist
Otto von Guggenberg Str. 46   I-39042 Brixen (BZ)   Italien
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