Eisacktaler Keschtn'weg
Der „Keschtn'weg“ führt über mehr als 60 km vom berühmten Kastanienhain in Vahrn entlang der westlichen Seite des Eisacktales zum Ritten und endet am Schloss Runkelstein vor dem Sarntal. Seit seiner Öffnung als Themenweg erfreut er sich bei Einheimischen und Gästen großer Beliebtheit – aber auch er kann noch verbessert werden.
Wer einmal im Oktober nach der Weinlese im bunten Herbstlaub den Keschtn'weg gewandert ist – am besten nimmt man sich drei Tage Zeit! - dem wird die wundervolle Landschaft des Eisacktales mit den dort so typischen, knorrigen alten Kastanienbäumen immer in Erinnerung bleiben. Allerdings sind die Höhenunterschiede z.B. von Klausen nach Villanders teilweise recht strapaziös. Vor allem zwischen Barbian und Unterinn sind die um Villanders so zahlreichen Buschenschänken eher nur noch spärlich zu finden. Bisweilen sind auch die Markierungen – kleine Schildchen mit einer stilisierten Kastanie – nur schwer auszumachen und nicht immer sind die Hofhunde freundlich zu den Wanderern, die an ihren Höfen vorbeikommen. Die Bauern haben wohl noch nicht alle erkannt, welche Möglichkeiten des Nebenverdienstes an hofeigenen Produkten bestehen obwohl einige (z.B. Radoarhof oder Penzlhof) dabei geradezu Musterbeispiele sind.
Um den Keschtn'weg noch attraktiver zu machen traf sich auf Ersuchen an die Eisacktaler Bezirksgemeinschaft des Bürgermeisters von Feldthurns, Dr. Herbert Dorfmann, ein Arbeitskreis aus Vertretern der Gemeinden Barbian (Gottfried Gafriller und Baur), Klausen (Heinrich Gasser), Brixen (Josef Unterrainer) und Vahrn (Dr. Wilhelm Überbacher), mit dem Direktor des Tourismusverbandes Eisacktal, Peter Righi, dem Initiator der Keschtn'runde, Norbert Blasbichler, dem Bürgermeister von Villanders, Josef Krapf, und den Herren der Forstbehörde Dr. Konrad Kantioler, Toni Auer und Dr. Matthias Zöschg.
Gemeinsam wurden die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung des Keschtn'weges im Bereich der Eisacktaler Bezirksgemeinschaft analysiert und Maßnamen festgelegt. Dazu gehören die Aufstellung von Thementafeln ebenso wie der Erhalt bäuerlicher Kleindenkmäler wie Bildstöcke, Kapellen und Wegkreuze aber auch Mühlen, Backöfen, Harpfen u.a. Dinge, die einfach die Kulturlandschaft des Eisacktales prägen. Der Wegverlauf mit den Möglichkeiten zur Verminderung von Steigungen, der Festlegung von Gehrechten bei Höfen, die Wegeführung möglichst im Bereich der Kastanienbäume und der Ausbau gefährlicher Wegstücke wurde ebenso diskutiert wie die Nachpflanzungen in den alten Kastanienhainen.
Die Finanzierung der Verbesserungen, vor allem der Revitalisierung der zum Teil überalterten Kastanienbestände kann durch Beihilfen der Forstbehörde im Rahmen der Landschaftsökologie erfolgen. Beiträge können aber auch aus dem Bereich der Landschaftspflege gewährt werden, wenn sie der Aufwertung des traditionellen Landschaftsbildes dienen, zuständig sind dabei der Heimatpflegeverband und das Verwaltungsamt für Landschafsschutz.
Ein wesentlicher Punkt für die Akzeptanz des Keschtn'weges ist auch seine Bewerbung, die bisher mit Karten und Informationsbroschüren über den Tourismusverband Eisacktal zufriedenstellend durchgeführt wurd aber noch erweitert werden könnte. In Zukunft soll auch das Konzept des jährlichen „Keschtn'nigls“ in die Werbung für den Keschtn'weg noch intensiver eingebunden werden. In diesem Jahr wird der „Keschtn'igl“ - das Kastanienfest - vom 3.-8. November stattfinden und in Tils eröffnet werden. Künftig soll Neustift als prägnanter Ausgangspunkt und Ziel des „Keschtn'wegs“ angegeben werden. Barbian und Feldthurns wollen im Zusammenhang mit den Zielen des Themenwegs „Keschtn'weg“ besondere Aktivitäten mit einem kulturellen Angebot entwickeln.
Der Keschtn'weg wird aufgrund dieser Ziele und Maßnahmen seine Vorbild- und Leitfunktion als Themenweg im Eisacktal noch weiter verstärken und ein gutes Beispiel für die noch einzurichtenden neuen Themenwege sein, die künftig einem immer attraktiver werdenden „sanften“ Tourismus dienen sollen.
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