Dienstag, 20.01.2009 | Bauherrenpreis für Architektur in Südtirol

In Vicenza wurde der renommierte Architekturpreis „ Dedalo Minosse“ zum 7.Mal vergeben. Alle vier von der Autonomen Provinz Südtirol eingereichten Projekte wurden mit Anerkennungen ausgezeichnet. Ein internationaler Erfolg für das moderne Bauen in Südtirol.

Vicenza war zum 500. Geburtstag des wohl bedeutendsten Architekten der Baugeschichte, Andrea Palladio (1508-1580), zur Prämierung gewählt worden. In Vicenza begann Palladios Karriere mit dem Umbau der Basilika, in Vicenza befindet sich sein Teatro Olimpico, in dem die Auszeichnungen vor siebenhundert Gästen vergeben wurden und in Vicenza baute er den Palazzo Valmarana Braga, in dem die 28 prämierten Arbeiten bis zum 24. August ausgestellt sind. Über tausend Besucher konnten zur Eröffnung in dem schön restaurierten Palazzo Projekte als Modelle, mit Videoprojektion und Fotos besichtigen. Schon am Vortage der Preisverleihung hatte eine Gruppe renommierter Referenten am Runden Tisch über die Rolle des Bauherrn in der Architektur diskutiert. Schließlich gilt die Auszeichnung „Premio Dedalo Minosse“ in erster Linie der Würdigung des Bauherrn. 547 Bauherren aus 36 Ländern hatten ihre Bauten zur Beurteilung eingereicht, darunter bedeutende Auftraggeber wie die Erzdiözese Turin, BMW, WWF, Pirelli, Porsche, Benetton, Ferrero, Nestlé  - und das Assessorat für Bauten der Autonomen Provinz Südtirol, das unter der Leitung von Amtsdirektor Dr. Josef March mit vier Bauten vertreten war. Da sowohl Neubauten als auch Sanierungen eingereicht werden konnten, war die Wahl auf zwei Neubauten, die Freie Universität in Brixen (Architekten Kohlmayer und Oberst) und die Berufsschule Bozen (Architekten Höller und Klotzner) und zwei Einbauten in historische Substanz, das Landesmuseum in Schloss Tirol (Architekten Angonese, Hellweger und Scherer) und das Messner Mountain Museum, Sigmundskron  (Architekt Werner Tscholl) gefallen. Neben vier Preisen und sieben Sonderpreisen wurden diese vier Südtiroler Projekte unter die elf Auszeichnungen gereiht – ein weithin beachteter Erfolg! Während der Preisverleihung in Anwesenheit der Architekten wurde Dr. March auf der Bühne des Teatro Olimpico nach dem „Rezept“ seines Erfolges als Bauherr gefragt – schließlich hatten Projekte, die unter seiner Leitung entstanden waren, bereits zweimal den Architekturpreis der „Città di Oderzo (2005 und 2006) erhalten. Architektenwettbewerbe, so Dr. March, seien die beste Möglichkeit um aus einer großen Anzahl von Alternativen das geeignete Projekt auszuwählen. Je nach Komplexität und Umfang der jeweiligen Aufgabe kann vom beschränkten bis international offenen Wettbewerb das angemessene Verfahren ausgewählt werden. Die einheimischen Architekten hätten dabei die Chance, sich auf internationaler Ebene zu profilieren – was an zwei der prämierten Arbeiten nachgewiesen wurde. Der Amtsdirektor des Assessorates für Bauten mit seinen Architekten auf Augenhöhe mit renommierten Größen der Architekturszene wie Mario Botta, Richard Meier, Manfredi Nicoletti und Zaha Hadid – das war schon etwas!
 
(3.067 ZmZw.)

Andreas Gottlieb Hempel



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Andreas Gottlieb Hempel
Prof. Dipl.-Ing. Architekt & Publizist
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