Mittwoch, 21.01.2009 | Villanderer Logik

Der Bürgermeister von Villanders sorgt sich um uns Wanderer – die Staubentwick-lung auf dem Almweg durch die vielen Autos muss aufhören! Logisch: deshalb muss die Almstraße geteert werden. Die künftige Entwicklung ist also vorgezeichnet: die Autos können vom jetzigen Schritttempo endlich richtig beschleunigen, entlang der Asphaltpiste können Grundstücke parzelliert werden und eine blühende städtebauliche Entwicklung entlang der Almerschließungsstraße wird eingeleitet. Tonis Alm-Bar entsteht, Joe’s Blaue Schürzen-Boutique kann gebaut werden und Luis’ Bauernspeck-Eck wird endlich realisiert. Alle brauchen natürlich asphaltierte Stellplätze für die Kunden. Die Besitzer der aus Heustadeln in Ferienhäuser umgebauten Hütteln beschweren sich über den Lärm und Schallschutzwände müssen mit Steuergeldern errichtet werden usw.usw.usw. Wie die Architektur aussehen wird können wir leicht an der neuen Gasserhütte erkennen: überdimensionierter Almkitsch mit Tiefgaragenschlund.

Wir Wanderer hätten eigentlich gedacht, dass die Staubentwicklung des Almweges am einfachsten durch ein streng gehandhabtes Fahrverbot unterbunden werden könnte damit an den Wochenenden nicht vor jedem Hütterl mehrere schwere Geländewagen herumstehen und die Alm in eine „Parklandschaft“ verwandelt wird. Wir Wanderer erinnern uns auch, dass vor nicht allzu langer Zeit die Zufahrt zur Villanderer Alm beim damals noch nicht so aufgeblasenen Alpindekohotel Samberger Hof endete und ab da gewandert wurde. Heute fahren Onkel Fritz und Tante Emma aus Deutschland noch einige Kilometer durch den Wald an zahllosen Halteverbotsschildern vorbei. Der Grund dafür ist ein Riesenparkplatz (staubigst!) mit Parkscheinautomaten (3.-€) auf der Alm wo die Gemeinde Villanders abkassiert um die Asphaltdecke anzusparen.

Wir Wanderer schlagen die logische Staubfrei-Lösung vor: Großparkplatz beim Samberger Hof – dort kommt es nicht mehr drauf an und eine Public-Private-Partnership mit dem Hotelier für die Parkautomatenabzocke wäre möglich. Von dort viertelstünlich ein Kleinbusshuttle (Modell Fanesalm) hinauf zur Gasserhütte – für die Fahrt löhnen wir gerne 3.- Euro damit oben Ruhe herrscht.

Könnte sein, dass wir Wanderer sonst einfach wegbleiben und die Alm ganz den Drive-in Geschäftemachern überlassen bleibt.

Andreas Gottlieb Hempel, Brixen



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Andreas Gottlieb Hempel
Prof. Dipl.-Ing. Architekt & Publizist
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