Dienstag, 16.11.2010 | Bezirksgemeinschaft Eisacktal Pressemitteilung Regionalentwicklung Eisacktal

Bezirksgemeinschaft Eisacktal

Pressemitteilung

Regionalentwicklung Eisacktal

Der Begriff vom Europa der Regionen ist ein geflügeltes Wort und steht vielfach dafür, nationale Begrenzungen zugunsten regionaler Bedeutungen aufzuheben. Dazu müssen sich allerdings die Regionen ihrer Möglichkeiten besinnen, ihre Ressourcen finden und stärken sowie Netzwerke in der regionalen Zusammenarbeit entwickeln. Diese Gedanken lagen bereits den politischen Absichten der Regionalentwicklung im Eisack- und Wipptal im Jahre 2000 zugrunde, als man beschloss, die Bezirksgemeinschaften als Instrument zur Stärkung der Wirtschaft und Steigerung der Wertschöpfung aus Landwirtschaft, Tourismus, Handel, Verkehr, freiberuflichem und gewerblichem Unternehmertum zwischen Brenner und Bozen zu nutzen. Als geringer entwickeltem Bezirk wurde dem Wipptal der Status des LEADER-Bezirks mit entsprechenden Fördermittel zuerkannt.

Seit längerer Zeit bereits nimmt die Bezirksgemeinschaft Eisacktal die Führungsposition unter den acht Südtiroler Bezirksgemeinschaften ein – hat sie doch weit mehr übergemeindliche Dienste neben den institutionellen „Pflichtdiensten“ übernommen als alle anderen. Drei Kläranlagen, eine neue Mülldeponie, ein Zentrum für Abfallwirtschaft werden neben den Citybuslinien in Brixen und Klausen und zusätzlichen sozialen Aufgaben (etwa dem Familienpass) geführt, die Bezirksgemeinschaft ist längst zum „Runden Tisch“ der beteiligten Gemeinden im Eisacktal geworden. Fahrrad- und Themenwege im Tal aber auch in den Seitentälern, die Beteiligung am Jakobsweg und die Förderung eines „sanften“ Tourismus mit Ferien auf dem Bauernhof – also die Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Landwirtschaft – ist längst neben anderen übergemeindlichen Aufgaben zu einem Arbeitsgebiet der Regionalentwicklung für die Bezirksgemeinschaft Eisacktal geworden.

Die politische Führung und die Verwaltung der Bezirksgemeinschaft sind nun übereingekommen die Regionalentwicklung in ihrem Bereich – vielleicht sogar mit dem Wipptal zusammen – tatkräftig und auch strukturell verstärkt anzugehen. Dafür bedarf es einer eigenen Anlauf- oder Stabsstelle beim Generalsekretariat um die erforderlichen Koordinationsarbeiten zur Nutzung aller Ressourcen leisten zu können und das erforderliche Netzwerk zur Einbeziehung aller Beteiligten aufzubauen. Diese Anlaufstelle sollte zu Beginn mit einer Leitperson besetzt werden, deren Tätigkeit zunächst aus Mitteln der Gemeinden (50.000 €), der Bezirksgemeinschaft (10.000 €) und Zuschüssen des Landes und der EU (15.000 €) mit gesamt 75.000 € so finanziert wird, dass daraus eine nachhaltige Tätigkeit mit auch langfristigen Projekten in Gewerbe, Kultur, Tourismus und Landwirtschaft entsteht. Die Nachhaltigkeit wird dazu führen, dass breite Wirtschaftskreise den ihnen daraus entstehenden Vorteil erkennen und sich aktiv auch finanziell in das entstehende (teilweise schon bestehende) Netzwerk einbringen werden.

Sollte sich eine gemeinsame Anlaufstelle mit der Bezirksgemeinschaft Wipptal nicht sofort verwirklichen lassen, dann wird die Bezirksgemeinschaft Eisacktal zunächst eine eigen Stabsstelle einrichten. Die gemeinsame Einrichtung würde allerdings dem Eisacktal vom Brenner bis Bozen zu einem großen Gewicht in der Regionalentwicklung verhelfen und viele Stärken, Ressourcen und Ideen bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Arbeitsweise bündeln können.

Abschließend soll noch auf die Mittel hingewiesen werden, die derzeit für Projekte der Regionalentwicklung von der Bezirksgemeinschaft Eisacktal eingesetzt werden können: Für den Keschtnweg und dessen Vermarktung stehen 155.000 € zur Verfügung – die Stiftung der Sparkasse hat im Zusammenhang mit dem Tourismuscoaching der Südtiroler Marketing Gesellschaft weitere 165.000 € zugesichert. In die stark beachteten und auch für das Marketing des Eisacktales gut genutzten Themenwege werden über 2 Mio investiert. Die Wanderwege im Eisacktal für den sanften Tourismus als Gegensatz zur vordergründigen Verkehrsbelastung werden aus dem Strukturprogramm mit 1,8 Mio. Euro gefördert um sie zu erhalten und angemessen zu pflegen. Für die Fahrradwege im Eisacktal wurden bisher 7,5 Mio. Euro ausgegeben, 3,7 Mio. kommen noch dazu, in 2010 stehen 1.0 Mio. für die Ausbauten bei Kollmann und Aicha zur Verfügung.

Bei diesen Investitionen zeigt sich, dass die Höhe der jährlichen Investitionen in den vergangenen Jahren von ca. 10 Mio. für die großen Strukturen der Abfallbeseitigung usw. sich in den kommenden Jahren auf etwa die Hälfte reduzieren wird. Die „hardware“ der Vorsorge für die Bevölkerung im Eisacktal ist nunmehr geschaffen – jetzt gilt es die „software“ für eine Regionalentwicklung zu entwerfen, die durch viel Kreativität, Netzwerkarbeit und Engagement das Eisacktal zu einer der Zukunftsregionen in Südtirol voran bringen kann.

Brixen, 22. April 2010

Andreas Gottlieb Hempel



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Andreas Gottlieb Hempel
Prof. Dipl.-Ing. Architekt & Publizist
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