Dienstag, 16.11.2010 | Bukultur 2010 Interview und Buchtipp

 
Wittfrida Mitterer
Weichen & Wahrzeichen
Athesia Verlag
ISBN 978-88-8266-440-4
32 €

Auf 480 Seiten wird von zwei Dutzend Autoren die in Europa einmalige Bahnlandschaft zwischen Innsbruck und Bozen – ein technisches und architektonisches Dokument des anbrechenden Verkehrszeitalters von europäischem Format - als umfassende Baukultur dargestellt.

Fragen an Wittfrida Mitterer

Wie ist das Kuratorium entstanden?

Es wurde am 31.5.1990 auf Anregung von Karl Nicolussi-Leck gegründet. Ich war von Anfang an dabei. Technische Einrichtungen vor allem der Gründerzeit faszinieren mich als baukulturelle Zeitzeichen. Unser Ziel ist nicht die nostalgische Erhaltung sondern die Übertragung in den heutigen Kontext um als Ideenschmiede Kontinuität und Identität technischer Innovationen für die Öffentlichkeit herzustellen – z.B. mit unserem Technikmuseum im Internet (www.technikmuseum.it).

Wie wird Ihre Arbeit finanziert?

Wir erhalten vom Assessorat für Deutsche Kultur jährlich 26 000 Euro – damit allein könnten nicht wirtschaften. Unsere Projekte werden einzeln von Sponsoren aus der Industrie, den mittleren und kleinen Unternehmen und auch von engagierten Privatpersonen unterstützt. Auch kann jedermann für 50 Euro/a Mitglied werden. Politische Unterstützung erfahre ich aus den Verbindungen meiner früheren Tätigkeit im Landespresseamt und sehr wertvoll ist die wissenschaftliche Beratung durch meine Hochschultätigkeit in Innsbruck und Rom – aber unsere Arbeit wird erst durch Eigenleistung und Voluntariat möglich.

Haben Sie einen Traum?

Ja, die institutionelle Bewahrung Technischer Kulturgüter unseres Landes, das viele kreative Köpfe und Erfinder hervorgebracht hat – denken Sie an Peter Mitterhofer, den Erfinder der Schreibmaschine, an Max Valier oder daran, dass die erste Seilbahn der Welt auf Kohlern gebaut wurde. Unsere Bahnhöfe bilden ein Ensemble von europäischer Einzigartigkeit. Es fehlt das Bewusstsein für diese Werte, die unter Denkmalschutz gehören – wie etwa in Deutschland seit langem. Aber auch eine grenzüberschreitende, finanziell gut abgesicherte Zusammenarbeit um den europäischen Erfindergeist – meist aus Not und Armut entstanden – als moralische Kategorie für kommende Generationen darzustellen.

Andreas Gottlieb Hempel



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Andreas Gottlieb Hempel
Prof. Dipl.-Ing. Architekt & Publizist
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