Dolomiten Baukultur Mai 2010

Kleiner Text

Fünf Fragen an ...
Dagmar Gnieser und Klauspeter Dissinger

Mit welchen Zielen wurde der Umweltbund Brixen-Bruneck 1990 gegründet?
Als unsere wichtigste Aufgabe betrachteten wir es, die Bürger und Politiker auf Themen der Umwelt hinzuweisen, weil diese damals in Südtirol kaum eine Rolle spielten und niemanden zu interessieren schienen.

Hat es für diese Ziele politische und finanzielle Unterstützung gegeben?
Der Umweltbund hat sich durch die Mitgliedsbeiträge selbst finanziert. Zusätzlich erhielten wir dankenswerterweise kleinere Förderbeiträge von der Gemeinde und dem Bildungsausschuss in Brixen. Einige größere Aktionen wurden von Sponsoren und dem Amt für Kabinettsangelegenheiten unterstützt. Politisch haben es aber so empfunden, dass unsere Tätigkeit eher als störend gesehen wurde.

Was zählen Sie zu den größten Erfolgen des Umweltbundes?
Ein schönes Ergebnis war sicherlich die Einführung des ersten biologischen Bauernmarktes in Südtirol. Ein weiterer großer Erfolg ergab sich aus der Initiative, das erste „Citybus“-Systems in Südtirol durchzusetzen, nachdem das erste Pilotprojekt der Gemeinde fehlgeschlagen war. Dann haben wir uns sehr für den Bau des zentralen Fernwärmenetzes eingesetzt um unkontrollierte Emissionen durch Einzelheizungen zu vermeiden.

Was konnten sie in diese Jahren nicht erreichen?
Leider konnten wir nicht durchsetzen, dass die Fernheizkraftwerke vorwiegend mit regionaler Biomasse statt mit Erdgas betrieben wurden. Unsere zahlreichen Vorschläge zur Nutzung der Sonnenenergie vor allem in der Brixner Industriezone und bei öffentlichen Gebäuden wurden ebenfalls nicht berücksichtigt.

Warum wurde der Umweltbund nach fast 20 Jahren aufgelöst?
Es fehlte in den letzten Jahren einfach an aktiven Mitglieder, so dass die meiste Arbeit dem Vorstand überlassen blieb. Eine Arbeit, die im Wechsel auf den jetzigen Vorstand niemand übernehmen wollte. Zum Schluss stand keiner für eine weitere verantwortungsvolle Vereinsführung zur Verfügung.

Die Fragen stellte Andreas Gottlieb Hempel