Dienstag, 16.11.2010 | Pressemitteilung Wiederspahn

Pressemitteilung Wiederspahn

Das ThyssenKrupp Quartier, Essen.

Der Sonnenschutz für das Verwaltungszentrum ist eine weltweit einzigartige Lösung

Auf ehemaligem Industriegelände in Essen entsteht das ThyssenKrupp Quartier als neuer Stadtteil. Eine Konzernzentrale, die sich nicht abschließt sondern sich den Bürgern öffnet. Bürogebäude für innovative Entwicklungen verbinden sich dabei als Campus mit dem öffentlichen Raum Die Architektur mit dem Blick durch das Verwaltungszentrum symbolisiert transparente Entscheidungen. Aber auch die Arbeitsplätze erhalten großzügigen Zuschnitt durch teilweise offene Grundrisse nach neuesten Erkenntnissen der Büroorganisation. Räumliche Weite entsteht durch die Fassaden als einer Pfostenriegelkonstruktion mit Edelstahlprofilen und raumhoher Verglasung für großzügige Ausblicke, die dem Arbeitsklima zugute kommen.

Der Primärfassade mit nach außen öffnungsbegrenzten Drehflügeln wurde ein völlig neu entwickeltes Sonnenschutzsystem aus Edelstahl als zweite Fassadenebene vorgesetzt, das mit ca. 380.000 Lamellen dem Bau sein Gesicht gibt. Es wandelt sich dynamisch je nach Sonneneinfall: an sonnigen Tagen oder etwa bei Sturm wird die Fassade völlig geschlossen und bietet sich als silbrig-glänzende Fläche dar während sie an bedeckten Tagen den Blick auf die dahinter liegende Glasfassade freigibt bzw. den völlig freien Ausblick von Innen ermöglicht. Dies ist durch die neuartige Befestigung der nach eingehenden Forschungsarbeiten besonders geformten Lamellen von 7 cm Breite und 2 Millimeter Stärke möglich: sie sind an senkrechten Vollwellen befestigt, die sich in einer sie umgebenden Hohlwelle so drehen lassen, dass sie nach außen zusammengefaltet werden können. Die Innenachse ermöglicht so das stufenlose Drehen der Lamellen nach dem Sonnenstand bis zur völligen Überdeckung, so dass keine Sonnenstreifen störend in die Arbeitsräume fallen können.

Die Entwicklungsarbeit der Südtiroler Firma Frener & Reifer an dieser revolutionären Fassadentechnik wurde durch das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme mit wärmetechnischen Untersuchungen begleitet. Dies führte dazu, dass die Oberseiten der Lamellen poliert und die Unterseiten matt gestrahlt wurden während die übrigen Teile auch aus Gründen der Wartung einen feinen Microlonschliff erhielten. Ebenfalls durch eingehende Entwicklungsarbeit wurde als beste Lösung im Hinblick auf Herstellung, Montage, Korrosion, Logistik und Kosten die Schraubverbindung aller Teile gewählt. Angetrieben wird die Verschattung mit jeweils zwei Motoren für immer vier Lamellenbäume bis zur Windgeschwindigkeit von 70 km/h. Die Motoren sind ohne Verschleißteile mit wartungsfreien Getrieben versehen, die eine Betriebsdauer von über 10 Jahren haben.

Die Primärfassade ist am Gebäude vom 1. bis 13. Stock hängend ausgeführt und ruht im Erdgeschoss auf einer Basiskonstruktion. Der außen liegende Sonnenschutz ist mit ihr über T-förmige Konsolen verbunden. Dabei wurden genaue Berechnungen angestellt um die Vertikallasten für die Fassade so gering wie möglich zu halten. Daraus resultierte schließlich die Pakettiefe der Lamellen von 70 Millimeter. Neben den rund 380.000 Lamellen wurden über 3.000 Lamellenbäume mit insgesamt etwa 1.6 Millionen Befestigungs- und Verbindungsteilen produziert und montiert. Zahlen, die man bei dem höchst eleganten Eindruck der Fassade aus Edelstahl vergisst – diese symbolisiert den Produktbereich, der ThyssenKrupp groß gemacht hat.
(3.422 Z.m.Zw.)

Text für die Zeitschrift „Umrisse“

An Herrn Wiederspahn
mwiederspahn@verlagsgruppewiederspahn.de

Das VitraHaus in Weil am Rhein mit minimo-FR

Die Vitra-Home-Collection wird in ihrem neuen Gebäude, dem VitraHaus der Architekten Herzog & de Meuron, durch die Verglasungen mit minimierten Profilen ins rechte Licht gesetzt. Die Glas- und Metallbau GmbH Frener & Reifer, Brixen/Südtirol, hat hier neue Maßstäbe an Präzision gesetzt.

Als Rolf Fehlbaum die Möbelfabrik Vitra seines Vaters übernahm, inspirierte ihn seine Zusammenarbeit mit Architekten zu einem im Gewerbebau einmaligen Konzept: alle neuen Gebäude auf dem Firmengelände ließ er von internationalen „Stars“ entwerfen. Das Feuerwehrhaus ist eines der ersten Bauten von Zaha Hadid. Buckminster Fuller konstruierte hier eine seiner geodätischen Kuppeln und Jasper Morrisson designte daneben das Häuschen der Bushaltestelle. Neben der Gebäudeskulptur des Vitra-Museums baute Frank Gehry eine Fabrikhalle, zwei weitere stammen von Alvaro Siza und Michael Grimshaw. Der Japaner Tadao Ando plante mit dem Konferenz-Pavillon sein erstes Gebäude in Europa und seine Landsleute Sejima & Nishizawa die neue Logistikhalle. Im Februar 2010 stellten die Basler Architekten das VitraHaus als Ausstellungsgebäude für die von Vitra produzierten Möbel fertig – hier werden jetzt Besucher empfangen

Mit dem Vitra-Campus ist ein Architekturensemble entstanden, das neben den innovativen Einrichtungsgegenständen von Vitra ein Reiseziel aller an moderner Architektur Interessierter geworden ist.

Die außergewöhnlichen Entwürfe kreativer Architekten konnten nur im Zusammenspiel mit innovativen Firmen ausgeführt werden. So war es auch beim VitraHaus. Herzog & de Meuron sind längst international bekannt für ungewöhnliche Gebäudeformen und raffinierte Details, die ohne hochqualifizierte Ausführungspartner nicht umzusetzen sind. Der Entwurf des VitraHauses basiert auf der in einander verschachtelten Schichtung lapidarer Hausgrundformen: langgestreckte, im Querschnitt quadratische Röhren mit Satteldach. Die wie zufällig erscheinende Schichtung lässt das Gebäude von weitem wie gestapelte Einfamilienhäuser einer Vorortsiedlung erscheinen. Es ergeben sich jedoch innen - neben einem wunderbaren Zentralraum im mittigen Schnittpunkt - vielfältige, geradezu intime Innenräume. Sie sind für eine Möbelausstellung höchst geeignet, weil sie den Maßstab ganz normaler Wohnräume simulieren - man fühlt sich fast wie zuhause. Dennoch ist die notwendige Distanz von Ausstellungsräumen gegeben: einmal durch die einheitlich dunkle Einfärbung des Äußeren – nur im Erdgeschoss vermitteln Holzboden und Holzfassade einladende Gemütlichkeit – und zum anderen durch den gleichförmigen weißen Innenputz.

Das besondere sind jedoch die „Fenster“ der gestapelten Häuser an den Giebelseiten, die das Licht bis tief in die Räume bringen sollen. Sie sitzen genauso scharfkantig und präzise wie alle anderen Baudetails an den Enden der Hausröhren von denen man vielfältige Ausblicke in die umgebende Landschaft hat. Da würden massige Profile nur stören. Stören würden sie auch die abendlichen Einblicke in die hell erleuchteten Räume. So kam für die Architekten nur das von Frener & Reifer entwickelte weltweit schmalste Pfosten-Riegel-System mit einer Ansichtsbreite von 30 mm infrage. Es erhielt 2006 auf der Glastec in Düsseldorf den AIT Innovationspreis Architektur und Glas und den 1. Preis der Kategorie „Synthese“ im Architektur- und Designwettbewerb der AIT und xia Intelligente Architektur.

Neben dem geradezu minimalistischen Erscheinungsbild hatte es für die 1.000 Quadratmeter Glasfenster und –fassaden des VitraHauses die besonders heikle Aufgabe, die Bewegungen der zwölf biegesteifen Röhren der Betonkonstruktion aufzunehmen, die bis zu 15 Meter weit auskragen. Das minimo-FR-System nimmt diese Bauteilbewegungen mit +/- 30 mm auf. Eine große Herausforderung war dabei die das jeweilige Element umlaufende Schattenfuge. Dazu bietet das System wie selbstverständlich alle bauphysikalischen Anforderungen wie Glaseinbindung, Wärmedämmung auch in den Anschlussbereichen sowie Schall- und Feuchteschutz.
Das Leistungsverzeichnis enthielt 46 Sammelpositionen, die auch die Detailplanung vor allem für die Sonderfälle der Anschlüsse, Schiebetürelemente, Randeinfassungen, Giebelausbildungen usw. umfasste. Nach Stellung einer Musterfassade wurden alle Teile in 6 Monaten Gesamtbauzeit von 2008-2009 ausgeführt.

Kasten im Text (evtl. auf farblich abgesetztem Hintergrund):


Frener & Reifer Metallbau GmbH

mit Sitz in Brixen, Südtirol, einem Zweitwerk in Rovereto, Trentino, sowie Niederlassungen in Augsburg, Moskau und New York bietet Planung, Fertigung, Montage, Projektleitung und Generalmanagement aus einer Hand im ambitionierten Team. Die besondere Situation der autonomen Provinz Südtirol mit seiner kleinteiligen und hochmotivierten Gewerbestruktur hat zu einer idealen Verbindung von deutscher Präzisionstechnik mit italienischem Design geführt. Über 150 Mitarbeiter, Planer, Ingenieure, Techniker und Wirtschaftler arbeiten seit mehr als 35 Jahren äußerst erfolgreich mit international bekannten Architekten zusammen.

Anschrift:
Alfred Ammon Straße 23
I-39042 Brixen (BZ)
www.frener-reifer.com
www.minimo-fr.com


Andreas Gottlieb Hempel



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Andreas Gottlieb Hempel
Prof. Dipl.-Ing. Architekt & Publizist
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